Opuntia engelmannii

Opuntia engelmannii (Bild: Stan Shebs/wikimedia.org)

Opuntia engelmannii ist ein großwüchsiger, buschig wachsender Kaktus aus den südlichen USA. Im Gegensatz zur im Mittelmeerraum verwilderten, aber nicht ausreichend frostharten Sorte Sorte Opuntia ficus indica ist Opuntia engelmannii sehr frosthart und bietet sich daher für eine Auspflanzung in der Pfalz an.

Die grünen bis grau-grünen Triebe von Opuntia engelmannii erreichen eine Länge von bis zu 30 cm und eine Breite von bis zu 20 cm. Die Pflanze verzweigt sich zahlreich, zudem bilden Triebe mit Bodenkontakt neue Wurzeln, so dass ein dichter Busch entsteht, der eine Höhe von bis zu 2 Meter erreichen kann. Ausreichend Platz vorausgesetzt, kann ein solcher Busch mit der Zeit einen Durchmesser von mehreren Metern erreichen.

Im Frühsommer schmückt sich die Pflanze mit vielen, sehr dekorativen gelben oder roten Blüten. Auf diese folgen essbare Kaktusfeigen, die allerdings von der Größe und Fruchtqualität her stark variieren können, weshalb der Nutzwert der Früchte von Pflanze zu Pflanze schwankt.

Im Gegensatz zu manch anderer Opuntie, die im Winter als Kälteschutz Wasser aus den Blättern zieht und daher schlaff und schrumplig aussieht, behält Opuntia engelmannii das komplette Jahr über ihr attraktives Erscheinungsbild.

Neben der normalen „stachligen“ Form existieren auch annähernd unbedornte Zuchtformen von Opuntia engelmannii.

Wie bei allen Opuntien ist ein sehr durchlässiger Boden sowie ein sonniger Standort erforderlich. Nähere Tipps zur Auspflanzung sind im Artikel „Frostharte Agaven und Kakteen“ zu finden.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Kakteengewächs

Blätter:
grüne oder grau-grüne „Ohren“, bedornte oder unbedornte Formen erhältlich

Wuchsform:
Strauch

Wuchsgeschwindigkeit:
mittel

Höhe:
bis zu 2 Meter

Herkunft:
süd-westliche USA, Mexiko

Frosttoleranz:
****
bis -20 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
sehr durchlässig, idealerweise 1/3 Gartenerde, 1/3 Sand, 1/3 Kies sowie eine Drainage- und Deckschicht aus Kies

Wasserbedarf:
gering, im Winter möglichst trocken halten

PawPaw (Asimina triloba)

PawPaw in Mußbach

Die Pawpaw wird aufgrund ihrer Herkunft (USA) auch „Indianerbanane“ genannt. Die Bezeichnung „Banane“ wird der größten Frucht Nordamerikas allerdings kaum gerecht. Sie ähnelt optisch mit ihrer ovalen Form und der glatten, gelblich-grünen Schale viel mehr einer Papaya.

Im Frühjahr erscheinen an dem recht langsam wachsenden Baum nach den purpurfarbenen, glockenförmigen Blüten große, etwa 20 cm lange Blätter. Nach erfolgreicher Befruchtung entwickeln sich die Früchte, die in Gruppen zusammenstehen und im Herbst erntereif sind. Junge Bäume werfen meist noch einen Großteil der Fruchtansätze ab, das ist jedoch kein Grund zur Sorge und gibt sich mit zunehmender Größe. Zum Winter hin zeigen die Blätter eine spektakuläre, leuchtend gelbe Herbstfärbung.

Nicht nur optisch, auch geschmacklich mutet die PawPaw-Frucht sehr tropisch an. Ihr gelbes, mit einigen großen Kernen durchsetztes Fruchtfleisch ist cremig und weist einen intensiven Geschmack auf, der an eine Mischung von Ananas, Banane und Mango erinnert. Die reifen Früchte haben meist ein Gewicht von 150 bis 200 Gramm, in Ausnahmefällen können sie aber auch über 400 Gramm erreichen. Sie enthalten hohe Konzentrationen an ungesättigten Fettsäuren, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium und Eisen.

Grundsätzlich ist es möglich, PawPaw aus Samen zu ziehen – zur erfolgreichen Ernte benötigt man dann allerdings sowohl einen männlichen als auch einen weiblichen Baum. Unkomplizierter ist es, sich eine veredelte, selbstbefruchtende PawPaw zuzulegen. Beliebt sind hier beispielsweise die Sorten „Sunflower“ und „Prima“, die beide eine gute Fruchtqualität aufweisen. Auch bei veredelten Bäumen steigert ein zweiter Baum den Ertrag.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Annonengewächs

Blätter:
sommergrün

Wuchsform:
Baum

Wuchsgeschwindigkeit:
langsam

Höhe:
bis zu 6 Meter

Herkunft:
USA

Verwendung der Früchte:
Frischverzehr, Konfitüren, Eis, Sorbets, Saftherstellung, in Milchshakes, als
Kuchenbelag

Frosttoleranz:
****
bis -25 Grad

Standort:
sonnig bis halbschattig

Substrat:
durchlässige Gartenerde

Wasserbedarf:
mittel – Wurzelbereich im Sommer leicht feucht halten

Kiwi (Actinidia deliciosa)

Kiwi in Mußbach

Kiwis sind dank ihrer großen Blätter nicht nur gut zur Begrünen von Fassaden und Pergolas geeignet, sie können in der Pfalz auch hohe Fruchterträge liefern.

Als Schlingpflanze benötigt die Kiwi ein stabiles Gerüst, das den nach einigen Jahren armdicken Ranken ausreichend Halt bietet. Geeignet sind beispielsweise stabile Spaliere an einer Wand. Ein tolles Bild ergibt auch eine von Kiwis überwachsene Pergola, von der im Spätsommer/Herbst die Kiwis herunterhängen. In jedem Fall sollte der Standort sonnig und warm sein, ideal ist ein nach Süden ausgerichteter Standort.

Obwohl es durchaus möglich ist, Kiwis aus Samen heranzuziehen, bietet sich der Kauf stecklingsvermehrter bzw. veredelter Pflanzen an. Aus Samen gezogene Kiwis benötigen bis zu 10 Jahre, um das erste mal zu blühen, stecklingsvermehrte nach der Auspflanzung dagegen meist nur zwei bis vier Jahre. Viele Ertrags-Sorten, zum Beispiel die bekannte weibliche Sorte „Hayward“,  benötigen eine zweite männliche Pflanze, um nach der Blüte Früchte anzusetzen. Im Fall von „Hayward“ ist beispielsweise die männliche Sorte „Atlas“ ein idealer Partner.

Mittlerweile sind auch selbstbefruchtende Sorten, die männliche und weibliche Blüten auf der selben Pflanze bilden, erhältlich. Bewährt ist beispielsweise die Sorte „Jenny“, die etwas kleinere Früchte als „Haward“ liefert. Das Pflanzen von zwei selbstbefruchtenden Kiwi-Pflanzen steigert den Fruchtertrag. Auch die selbstbefruchtenden Sorten wie „Jenny“ sind als Bestäubungspartner von weiblichen Sorten wie „Hayward“ geeignet.

Erntereif sind die Kiwis im September/Oktober. Nicht ganz ausgereifte Kiwis können problemlos im Haus nachreifen.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Strahlengriffelgewächse

Blätter:
sommergrün

Wuchsform:
Schlingpflanze

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
bis zu 10 Meter

Herkunft:
China

Verwendung der Früchte:
Frischverzehr, Konfitüren, Kuchenbelag

Frosttoleranz:
***
-15 bis -17 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
nährstoff- und humusreich, leicht sauer

Wasserbedarf:
hoch


Weitere Bilder:

Kiwi in Mußbach

 

Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea)

Die Blaue Passionsblume ist ein echtes Multitalent für jeden Garten. Ihre großen, immergrünen Blätter würden ihr alleine schon genügen, um sich einen Platz im Garten zu sichern. Das eigentliche Highlight sind aber ihre außergewöhnlichen und einzigartig exotischen Blüten.

Als Kletterpflanze eignet sie sich sehr gut zur Begrünung von Wänden, Zäunen und Rosenbögen. Die Blaue Passionsblume ist äußerst schnellwüchsig und kann in kurzer Zeit eine beträchtliche Menge an Trieben (diese werden bis zu 10 Meter lang) und Blattmasse aufbauen. Daher empfiehlt es sich, ihr eine Rankhilfe zur Verfügung zu stellen, an der sie mit ihren spiralförmigen Trieben guten Halt findet.

Die beeindruckenden, blau-weißen Blüten erscheinen vom Frühling bis in den späten Herbst hinein. Die Blaue Passionsblume ist sehr blühwillig, sie benötigt dafür einen möglichst sonnigen Standort und eine gute Wasserversorgung. Da die Pflanze an den diesjährigen Trieben blüht, kann im Herbst bei Bedarf ein Rückschnitt erfolgen, ohne dass die Blüte im darauffolgenden Jahr leidet.

Die Blaue Passionsblume gehört wie die bekannte Maracuja zur Familie der Passionsblumen, die mit über 400 Arten vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten zu finden sind. Auch die Blaue Passionsblume kann nach der Blüte im Spätsommer sehr dekorative orange Früchte ansetzen.

Als eine der wenigen Sorten der Gattung weist sie eine gute Frosthärte auf. Da die Wurzeln der Pflanze recht flach unter der Erdoberfläche verlaufen, empfiehlt es sich, den Wurzelbereich bei starken Frösten zu schützen, damit die Pflanze auch bei eventuellen Frostschäden an den oberirdischen Pflanzenteilen wieder aus dem Wurzelbereich austreibt.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Passionsblumen

Blätter:
Immergrün

Wuchsform:
Kletterpflanze

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
bis zu 10 Meter

Herkunft:
Südamerika

Farbe der Blüten:
blau-weiß

Frosttoleranz:
**
bis -15 Grad

Standort:
sonnig bis halbschattig

Substrat:
durchlässige Gartenerde

Wasserbedarf:
mittel – Wurzelballen der immergrünen Pflanze feucht halten, auch im Winter bei Trockenheit regelmäßig gießen

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Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias)

Palisaden-Wolfsmilch in Maikammer

Die Palisaden-Wolfsmilch ist ein dekorativer Strauch aus dem Mittelmeer-Raum. Wie alle Wolfsmilchgewächse enthält sie einen weißen, giftigen Milchsaft und ist äußerst resistent gegen Trockenheit, was sie gerade für die Pfalz sehr interessant macht.

Aus der verholzenden Basis entspringen viele lange, unverzweigte Stängel, die dicht mit schmalen, länglichen Blättern besetzt sind. Dank der ungewöhnlichen, bläulich-silbrigen Farbe der Blätter ist die Palisaden-Wolfsmilch fast überall im Garten ein hervorragender Kontrast zu anderen Pflanzen und lässt sich sehr schön in Kombination mit anderen exotischen Pflanzen wie Palmen, Bananen oder Yuccas einsetzen. Auch im Steingarten ist dieser exotisch anmutende Busch, der sowohl in der Höhe als auch in der Breite bis zu 1,50 Meter erreichen kann, bestens aufgehoben.

Im Frühjahr, meist von Februar bis in den Mai/Juni hinein, schmückt sich die Pflanze mit großen, grünlich-gelben Blütenständen, die von der Form her etwas an Hortensien erinnern. Nach der Blüte kann der komplette verblühte Stängel an der Basis abgeschnitten werden. Über den Sommer bildet die Palisaden-Wolfsmilch dann viele neue Stängel, die im darauffolgenden Jahr blühen.

Für die Palisaden-Wolfsmilch empfiehlt sich ein sonniger bis halbschattiger Standort mit durchlässigem Substrat.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Wolfsmilchgewächse

Blätter:
Immergrün – bläulich silber

Wuchsform:
Strauch

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
bis 1,50 Meter

Herkunft:
Mittelmeerraum

Farbe der Blüten:
grünlich-gelb

Frosttoleranz:
***
bis -17 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
durchlässig, idealerweise 1/3 Gartenerde, 1/3 Sand, 1/3 Kies

Wasserbedarf:
gering

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Palisaden-Wolfsmilch in Maikammer

Erdbeerbaum (Arbutus unedo)

Erdbeerbaum in Rhodt

Der Erdbeerbaum aus dem westlichen Mittelmeerraum ist ein Busch oder kleiner Baum mit vielen interessanten Eigenschaften.

Dank seiner immergrünen Blätter und rötlichen Zweige hat er ohnehin schon das ganze Jahr über eine sehr dekorative Optik. Bemerkenswert ist darüber hinaus die Tatsache, dass zur gleichen Zeit nicht nur weiße, glockenförmige Blüten, sondern auch Früchte in verschiedenen Reifestadien von gelb über orange bis rot am Baum zu finden sind. Der Grund hierfür ist, dass die Früchte des Erdbeerbaums so lange zum Ausreifen brauchen, dass zum Reifezeitpunkt schon wieder die Blüten der nächsten Fruchtgeneration am Baum erscheinen. Die Zeit der Blüte fällt ebenso wie die Ernte der reifen Früchte in die Zeit von Oktober bis Dezember.

Die Früchte sehen Erdbeeren sehr ähnlich, haben aber einen eigenständigen, süßen Geschmack. Sie eignen sich zum Frischverzehr und zur Herstellung von Konfitüren und Gelees. In Portugal wird aus ihnen auch ein Likör hergestellt. Da die reifen Früchte vom Baum abfallen, bietet es sich (falls eine Verwendung der Früchte angestrebt wird) an, um den Baum herum eine Rasenfläche anzulegen, um Beschädigungen an den Früchten zu verhindern.

Der Erdbeerbaum wächst recht schnell und kann durch Schnittmaßnahmen leicht in die gewünschte Form gebracht werden – entweder buschig oder als kleiner Baum.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Heidekrautgewächs

Blätter:
Immergrün

Wuchsform:
Baum oder Strauch

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
bis zu 5 Meter

Herkunft:
westlicher Mittelmeerraum

Verwendung der Früchte:
Frischverzehr, Konfitüren & Gelees, Likörherstellung

Frosttoleranz:
***
-15 bis -17 Grad

Standort:
sonnig bis halbschattig

Substrat:
durchlässige Gartenerde

Wasserbedarf:
mittel – Wurzelballen der immergrünen Pflanze feucht halten, auch im Winter bei Trockenheit regelmäßig gießen


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Erdbeerbaum in Maikammer

Japanische Faserbanane (Musa basjoo)

Japanische Faserbanane in Bad Dürkheim

Die frostharte Japanische Faserbanane ist mittlerweile in immer mehr Pfälzer Gärten zu finden. Mit ihren tropischen Aussehen und ihrer stattlichen Größe ist sie zweifellos ein Highlight in jeder Grünanlage.

Musa basjoo weist die größte Frosthärte aller Bananensorten auf. Diese hat sie vor allem ihrem robusten Rhizom, also der unterirdischen „Knolle“ zu verdanken. Aus ihm wachsen die oberirdischen Scheinstämme, die eine Höhe von bis zu 3 Metern erreichen können. Die riesigen, hellgrünen Blätter erreichen ebenfalls Längen von bis zu 3 Metern, so dass die Gesamthöhe der Pflanze zwischen 5 und 6 Meter betragen kann.

Jedes Jahr entwickelt das Rhizom zahlreiche neue Scheinstämme, die mit der Zeit einen dichten Bananenhorst entstehen lassen. Da die Banane kein Baum, sondern eine Staude ist, verholzen die Scheinstämme übrigens nicht.

Nicht alle Teile der Banane vertragen gleich viel Frost. Die Blätter erfrieren bereits bei leichtem Frost und können dann abgeschnitten werden. Die Scheinstämme halten je nach Dicke kurzfristig zwischen -6 und -8 Grad aus. Etablierte Rhizome halten ungeschützt kurzfristig etwa Fröste bis -12 Grad aus.

Es empfiehlt sich allerdings, einen Winterschutz anzubringen, zumal dieser denkbar einfach, schnell und günstig zu realisieren ist. Dazu werden die Stämme auf eine Höhe von 30-40 cm über dem Boden zurückgeschnitten. Diese treiben im Frühjahr im Prinzip eines Teleskopstocks wieder aus und erreichen so schnell ihre ursprüngliche Höhe. Dann wird der Wurzelbereich samt der Stämme großzügig gemulcht – ideal ist eine Höhe von etwa 50 cm. Wer sich etwas mehr Mühe machen will, kann eine kleine Kiste aus Styroporplatten aufstellen (diese sorgen für zusätzliche Isolierung gegen Frost) und diese wiederum mit Mulch befüllen.

Eine Ernte von Bananen wie man sie aus dem Supermarkt kennt, darf man allerdings nicht erwarten. Musa basjoo ist eine keine Kultursorte, sondern eine Wildbanane. Ihre Früchte sind klein und voller Samen und damit kaum zum Verzehr geeignet. Nichtsdestotrotz sind die Bananenblüte sowie die darauf folgenden Früchte im eigenen Garten ein spektakulärer Anblick. Nach der Blüte stirbt der jeweilige Stamm ab. Dies ist kein Grund zur Sorge, da aus dem Rhizom ständig neue Stämme entstehen.

Auch wenn die Früchte eher dekorative Zwecke haben, gibt es durchaus Pflanzenteile, die in der Küche verwendet werden können: Die großen Bananenblätter eignen sich hervorragend zum Einwickeln von Grillgut wie Fisch und Fleisch. Sie sorgen dafür, dass das Grillgut saftig bleibt und verleihen ihm einen aromatischen Geschmack.

Vermehren lässt sich Musa basjoo, indem man neue Triebe, die bereits eigene Wurzeln gebildet haben, mit einem scharfen, langen Messer entfernt. Die Triebe sollten dafür mindestens 40 cm groß sein. Die Schnittstelle wird mit Holzkohlepulver oder Asche desinfiziert, anschließend kann der Ableger eingepflanzt werden.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Bananengewächs

Blätter:
Immergrün

Wuchsform:
Staude

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
bis zu 6 m

Herkunft:
Südostasien

Verwendung der Blätter:
Einpacken von Grillgut

Frosttoleranz:
Blätter: bis -2 Grad
Scheinstämme: * bis -8 Grad
Rhizom: ungeschützt ** bis -12 Grad, geschützt *** bis -19 Grad

Standort:
sonnig bis halbschattig

Substrat:
durchlässige Gartenerde

Wasserbedarf:
während der Sommermonate hoher Wasserbedarf, im Winter sobald die Blätter erfroren sind geringer Wasserbedarf


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Japanische Faserbanane als Straßenbepflanzung in Mußbach

Europäische Zwergpalme (Chamaerops humilis)

Chamaerops humilis „cerifera“ in Ludwigshafen

Die europäische Zwergpalme ist neben der kretischen Dattelpalme die einzige aus Europa stammende Palmenart. Der Name vermittelt dabei einen falschen Eindruck über diese mehrstämmige Fächerpalme aus dem Mittelmeerraum. Schon in jungen Jahren entwickeln sich zahlreiche Seitentriebe, die der Palme ein buschiges Aussehen verleihen. Später hebt die Palme die Blattkronen dann auf Stämmen in die Höhe. So kann sie mit den Jahren durchaus sowohl in der Höhe als in der Breite mehrere Meter groß werden und hat spätestens dann mit einem „Zwerg“ nichts mehr gemeinsam.

Neben der „normalen“ Form Chamaerops humilis existieren noch zwei weitere: Chamaerops humilis „vulcano“ aus der Umgebung des Vulkans Ätna auf Sizilien zeichnet sich durch einen extrem dichten Wuchs aus und bleibt insgesamt etwas kleiner. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die im Vergleich zur „normalen“ Form fast unbedornten Blattstiele.

Chamaerops humilis „cerifera“ stammt aus dem Atlasgebirge in Marokko. Mit ihren intensiv silber gefärbten Blättern ist sie in jedem Garten ein echter Hingucker. Die Wachsbeschichtung verhindert  im rauen Klima ihrer Heimat zu starke Verdunstung. Neben hohen Temperaturen toleriert diese robuste Variante auch starke Fröste, sie verträgt sogar noch ein paar Grad mehr als die beiden anderen Varianten der Zwergpalme und ist daher für die Pfalz die beste Wahl.


Steckbrief:

Palmenart:
Fächerpalme

Blattfarbe:
Chamaerops humilis/Chamaerops humilis „vulcano“: grün
Chamaerops humilis „cerifera“: silber

Wuchsform:
buschig, mehrstämmig

Wuchsgeschwindigkeit:
mittel

Höhe:
Chamaerops humilis: bis zu 5 Meter
Chamaerops humilis „vulcano“/Chamaerops humilis „cerifera“: 2-3 Meter

Herkunft:
Mittelmeerraum

Frosttoleranz:
Chamaerops humilis/Chamaerops humilis „vulcano“: ** bis -13 Grad
Chamaerops humilis „cerifera“: *** bis -17 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel


Chamaerops humilis in Mußbach
Chamaerops humilis „vulcano“ in Ludwigshafen

 

 

 

 

Frostharte Agaven und Kakteen

Opuntia engelmannii (Bild: Stan Shebs/wikimedia.org)

Trockenheitsresistente Pflanzen werden aufgrund der mittlerweile auch in der Pfalz öfter vorkommenden Dürreperioden immer beliebter. Während beispielsweise Yuccas bereits häufig in Pfälzer Gärten und Grünanlagen ausgepflanzt werden, sind Agaven und Kakteen noch ein relativ seltener Anblick. Zu Unrecht, denn es gibt eine ganze Reihe ausreichend frostharter Kandidaten. Wie bei den Yuccas stammen alle geeigneten Sorten aus Nordamerika, vielfach teilen sich die besonders frostharten Sorten gemeinsame Lebensräume.

Soll die Auspflanzung von Agaven und Kakteen ein Erfolg werden, müssen vor allem drei Faktoren berücksichtigt werden: Die richtige Wahl von Standort, Substrat sowie die Auswahl geeigneter Arten.

Standort

Was die Wahl des Standortes angeht, gilt die Faustregel: Je sonniger, desto besser. In ihrer Heimat, die bei vielen Arten in den südwestlichen Bundesstaaten der USA liegt (Texas, New Mexico, Utah, Colorado, Arizona), findet man die sukkulenten Pflanzen in rauen Gebirgsgegenden und Halbwüsten. Dort kann es im Winter richtig frostig werden – gleichzeitig ist es aber meist auch sonnig und trocken. Winterliche Kälte kombiniert mit Feuchtigkeit, wie es für Pfälzer Winter typisch ist, kennen diese Pflanzen nicht. Daher sollte man ihnen so weit wie möglich entgegenkommen und ihnen im Garten einen möglichst sonnigen Standort mit exzellenter Entwässerung anbieten. Ebenfalls sehr gut geeignet ist ein trockener, sonniger Standort an einer Hauswand unter einem Dachvorsprung.

Substrat

Will man ein Sukkulentenbeet anlegen, hebt man den Boden zuerst mindestens 50 cm tief aus. Sollte der Boden darunter verdichtet sein, wird er aufgelockert, um ein gutes Abfließen des Regenwassers zu ermöglichen. Dann wird eine mindestens 10 cm hohe Drainageschicht aus Kies aufgebracht. Auf diese wiederum füllt man das eigentliche Substrat des Sukkulentenbeets. Dieses kann man sich leicht selbst anmischen, teure Kakteenerde ist hierfür nicht erforderlich. Als gut geeignet erwiesen hat sich folgende Kombination: je 1/3 Gartenerde, Sand und Kies. Den Wurzelballen der Pflanzen setzt man dann zur Hälfte in dieses Substrat, die obere Hälfte füllt man wiederum mit Kies auf. Dies hat den Sinn, Fäulnis  an den Pflanzen zu vermeiden.

Welchen Kies man verwendet, ist Geschmackssache. Weißen Marmor-Kies würde ich persönlich vermeiden, da er nicht nur unnatürlich wirkt, sondern auch schnell Moos ansetzt und unansehnlich wird. Zur Auflockerung des Beetes kann man es leicht hügelig anlegen. Große Steine zwischen den Pflanzen wirken dekorativ und geben nachts die tagsüber gespeicherte Sonnenwärme an die Pflanzen ab.

Kakteen-Arten

Bei den Kakteen bieten sich insbesondere verschiedene Arten aus der Familie der Opuntien an. Während die im Mittelmeerraum verwilderte Sorte Opuntia ficus-indica in der Pfalz nicht ausreichend frosthart ist, gibt es optisch sehr ähnliche Arten mit den typischen großen „Ohren“, die eine sehr gute Frosthärte vorweisen können. Diese sind dank ihrer großen Triebe sehr dekorativ und können in wenigen Jahren stattliche Gruppen bilden, die leicht über einen Meter hoch und breit werden können.

Eine bekannte, erprobte und sehr frostharte Sorte ist Opuntia engelmannii mit ihren großen, ovalen Trieben. Ähnlich frosthart, aber weniger bekannt ist Opuntia orbiculata. Ihre Triebe werden sogar noch etwas größer und sind kreisrund. Opuntia cacanapa ellisiana bildet sehr große und recht dicke Triebe, zudem hat sie eine Besonderheit zu bieten: Ihre Triebe weisen fast keine Stacheln auf – ein echter Vorteil bei der Gartenarbeit. Etwas kleiner als die zuvor genannten Sorten – sowohl was die Größe der Triebe als auch die Gesamthöhe angeht – bleibt Opuntia phaeacantha.

Ein völlig anderes Erscheinungsbild als die gerade beschriebenen Ohrenkakteen bietet Cylindropuntia imbricata. Wie der Name schon andeutet, bildet diese Sorte zylindrische Triebe aus, die sich dicht verzweigen. So entstehen mit der Zeit stattliche Büsche, die eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen können.

Im Sommer begeistern die Opuntien mit tollen, großen Blüten in verschiedenen Farben (meist orange, gelb oder rot). Auf die Blüten folgen Kaktus-Feigen. Diese sind essbar und schmackhaft, je nach Sorte unterscheidet sich die Größe und damit auch der Nutzwert.

Alle Opuntien-Arten sind extrem pflegeleicht – außer dem gelegentlichen Entfernen abgestorbener Alt-Triebe bedürfen sie keinerlei Aufmerksamkeit. Opuntien können über die in den Früchten enthaltenen Samen vermehrt werden, einfacher und schneller ist allerdings die Vermehrung über Ableger. Dazu entfernt man einfach einen Trieb von der Pflanze, lässt die Schnittstelle ein paar Tage trocknen und steckt den Trieb dann in einen Topf mit trockener Erde, wo er recht schnell Wurzeln bildet.

Agaven-Arten

Als Kübelpflanze ist in der Pfalz oft Agave americana zu finden. Diese Agave ist – ähnlich wie zuvor erwähnt Opuntia ficus-indica – im Mittelmeerraum verwildert, weshalb immer wieder Ableger aus dem Urlaub ihren Weg in Pfälzer Höfe finden. Die schnellwüchsige Art ist leider nicht sonderlich frosthart (bis ca. -10 Grad), weshalb Auspflanzversuche mit dem Kübel entwachsenen Exemplaren meist nicht lange erfolgreich bleiben. Wer sein Sukkulentenbeet mit Agaven bereichern möchte, hat aber zum Glück deutlich robustere Alternativen.

Eine der bekanntesten ist Agave Neomexicana. Diese mittelgroße Agaven-Art bildet dichte Rosetten aus blau-grünen Blättern und kann im Durchmesser bis zu 80 cm erreichen. Sie ist äußerst frosttolerant (bis ca. -20 Grad), benötigt aber wie fast alle Agaven im Winter einen absolut trockenen Standort, um ihre volle Frosthärte entfalten zu können. Dazu wählt man entweder einen Standort nahe der Hauswand unter einem Vordach oder bringt in der Zeit von November bis März einen Regenschutz an. Noch etwas robuster und toleranter gegen winterliche Nässe ist die optisch recht ähnliche Agave megalacantha. Beide genannten stammen wahrscheinlich aus der Familie von Agave parryi – die ihnen auch optisch sehr ähnlich sieht und sich ebenfalls für das Sukkulentenbeet anbietet.

Mit Abstand die größte frostharte Agave, die sich für die Pfalz anbietet, ist Agave ovatifolia. Dieser silber-graue Gigant kann eine Wuchshöhe von knapp einem Meter und einen Durchmesser von über einem Meter erreichen.

Vermehren lassen sich Agaven am besten über Ableger, die rund um die Pflanze aus dem Boden sprießen. Diese lassen sich leicht mit einem Messer entfernen und ähnlich wie bei den Kakteen beschrieben in einem Topf neu bewurzeln.


Weitere Bilder:

Agave neomexicana ((Bild: Feloidea/wikimedia.org)
Opuntia cacanapa ellisiana in Ludwigshafen
Cylindropuntia imbricata (Bild: Karelj/wikimedia.org)
Opuntia phaeacantha in Ludwigshafen

Yucca gloriosa/recurvifolia

Yucca recurvifolia in Speyer

Die stammbildenden Yucca gloriosa und Yucca recurvifolia werden in Pfälzer Gärten und Grünanlagen seit vielen Jahren gerne ausgepflanzt und sind daher bereits ein vertrauter Anblick. Sie stammen beide aus den Südstaaten der USA und sehen sich sehr ähnlich, weshalb eine Unterscheidung nicht einfach ist. Wahrscheinlich sind aufgrund des gemeinsamen Ursprungsgebietes auch viele der hier verkauften Pflanzen eigentlich keine reinen Formen, sondern Kreuzungen. Das ist aber nicht weiter schlimm, da sich beide sehr gut für eine Auspflanzung in der Pfalz eignen. Die Frosthärte ist mehr als ausreichend, zudem kommen sie aufgrund ihrer Herkunft auch gut mit winterlicher Feuchtigkeit zurecht.

Bei sonnigem Stand hat Yucca gloriosa recht steife Blätter. Steht sie dagegen etwas schattiger, neigen die Blätter dazu, sich in der Mitte nach unten zu biegen – eine Eigenschaft, die auch typisch für Yucca recurvifolia ist, was die Unterscheidung beider Arten so schwierig macht. Am einfachsten lassen sich Yucca gloriosa und Yucca recurvifolia noch anhand ihrer Blüte unterscheiden: bei Yucca recurvifolia fällt die Blütezeit in den Frühling, während Yucca gloriosa im Herbst blüht.

Nach der Blüte verzweigt sich die Yucca an dieser Stelle, so dass mit der Zeit ein verzweigtes „Yucca-Bäumchen“ entsteht, das eine Höhe von 2-3 Metern erreichen kann. Will man eine weniger verzweigte und stattdessen eher in die Höhe wachsende Yucca, kann man nach der Blüte einen Teil der Neuaustriebe entfernen und nur einen oder zwei davon stehen lassen. Vertrocknete Alt-Blätter fallen in der Regel nicht ab, sondern verbleiben lange Zeit an der Pflanze. Wem die herunterhängenden Alt-Blätter zu unordentlich aussehen, kann diese problemlos entfernen.

Von Yucca gloriosa sind auch bunt panaschierte Sorten erhältlich, beispielsweise die schöne Sorte „variegata“ mit dunkelgrünem Mittelstreifen und hellgrün-gelb gestreiften Blatträndern.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Yucca

Blätter:
grün bis grau-grün, steif bis überhängend, mit spitzem Enddorn

Wuchsform:
stammbildend, verzweigt baumartig

Wuchsgeschwindigkeit:
mittel

Höhe:
2-3 Meter

Herkunft:
Südstaaten der USA

Frosttoleranz:
****
bis -25 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
durchlässig, idealerweise 1/3 Gartenerde, 1/3 Sand, 1/3 Kies

Wasserbedarf:
bei ausgepflanzten Yuccas gering – zusätzliches Wässern ist nur bei längeren Trockenperioden nötig


Weitere Bilder:

Yucca gloriosa „variegata“ in Ludwigshafen