Japanische Faserbanane (Musa basjoo)

Japanische Faserbanane in Bad Dürkheim

Die frostharte Japanische Faserbanane ist mittlerweile in immer mehr Pfälzer Gärten zu finden. Mit ihren tropischen Aussehen und ihrer stattlichen Größe ist sie zweifellos ein Highlight in jeder Grünanlage.

Musa basjoo weist die größte Frosthärte aller Bananensorten auf. Diese hat sie vor allem ihrem robusten Rhizom, also der unterirdischen „Knolle“ zu verdanken. Aus ihm wachsen die oberirdischen Scheinstämme, die eine Höhe von bis zu 3 Metern erreichen können. Die riesigen, hellgrünen Blätter erreichen ebenfalls Längen von bis zu 3 Metern, so dass die Gesamthöhe der Pflanze zwischen 5 und 6 Meter betragen kann.

Jedes Jahr entwickelt das Rhizom zahlreiche neue Scheinstämme, die mit der Zeit einen dichten Bananenhorst entstehen lassen. Da die Banane kein Baum, sondern eine Staude ist, verholzen die Scheinstämme übrigens nicht.

Nicht alle Teile der Banane vertragen gleich viel Frost. Die Blätter erfrieren bereits bei leichtem Frost und können dann abgeschnitten werden. Die Scheinstämme halten je nach Dicke kurzfristig zwischen -6 und -8 Grad aus. Etablierte Rhizome halten ungeschützt kurzfristig etwa Fröste bis -12 Grad aus.

Es empfiehlt sich allerdings, einen Winterschutz anzubringen, zumal dieser denkbar einfach, schnell und günstig zu realisieren ist. Dazu werden die Stämme auf eine Höhe von 30-40 cm über dem Boden zurückgeschnitten. Diese treiben im Frühjahr im Prinzip eines Teleskopstocks wieder aus und erreichen so schnell ihre ursprüngliche Höhe. Dann wird der Wurzelbereich samt der Stämme großzügig gemulcht – ideal ist eine Höhe von etwa 50 cm. Wer sich etwas mehr Mühe machen will, kann eine kleine Kiste aus Styroporplatten aufstellen (diese sorgen für zusätzliche Isolierung gegen Frost) und diese wiederum mit Mulch befüllen.

Eine Ernte von Bananen wie man sie aus dem Supermarkt kennt, darf man allerdings nicht erwarten. Musa basjoo ist eine keine Kultursorte, sondern eine Wildbanane. Ihre Früchte sind klein und voller Samen und damit kaum zum Verzehr geeignet. Nichtsdestotrotz sind die Bananenblüte sowie die darauf folgenden Früchte im eigenen Garten ein spektakulärer Anblick. Nach der Blüte stirbt der jeweilige Stamm ab. Dies ist kein Grund zur Sorge, da aus dem Rhizom ständig neue Stämme entstehen.

Auch wenn die Früchte eher dekorative Zwecke haben, gibt es durchaus Pflanzenteile, die in der Küche verwendet werden können: Die großen Bananenblätter eignen sich hervorragend zum Einwickeln von Grillgut wie Fisch und Fleisch. Sie sorgen dafür, dass das Grillgut saftig bleibt und verleihen ihm einen aromatischen Geschmack.

Vermehren lässt sich Musa basjoo, indem man neue Triebe, die bereits eigene Wurzeln gebildet haben, mit einem scharfen, langen Messer entfernt. Die Triebe sollten dafür mindestens 40 cm groß sein. Die Schnittstelle wird mit Holzkohlepulver oder Asche desinfiziert, anschließend kann der Ableger eingepflanzt werden.


Steckbrief:

Pflanzenart:
Bananengewächs

Blätter:
Immergrün

Wuchsform:
Staude

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
bis zu 6 m

Herkunft:
Südostasien

Verwendung der Blätter:
Einpacken von Grillgut

Frosttoleranz:
Blätter: bis -2 Grad
Scheinstämme: * bis -8 Grad
Rhizom: ungeschützt ** bis -12 Grad, geschützt *** bis -19 Grad

Standort:
sonnig bis halbschattig

Substrat:
durchlässige Gartenerde

Wasserbedarf:
während der Sommermonate hoher Wasserbedarf, im Winter sobald die Blätter erfroren sind geringer Wasserbedarf


Weitere Bilder:

Japanische Faserbanane als Straßenbepflanzung in Mußbach